Wenn wir unsere eigene Konstitution nach Ayurveda kennen, sind wir in der Lage, unsere Nahrung, unseren Tagesablauf usw. individuell auf unsere Bedürfnisse abzustimmen. Auch bei der Wahl des Partners kann es interessant sein, unser vorherrschendes Dosha im Auge zu behalten. Kann Ayurveda dabei helfen, den richtigen Partner zu finden? Wähle ich eher einen Partner des gleichen Konstitutionstyps oder eher entgegengesetzt?
Die Weisheit des Ayurveda empfiehlt einen Partner gleichen Typs zu wählen (nach Dr. Svoboda). Da beide mental ähnlich ticken, können sich beide Partner sehr gut ineinander einfühlen. Auch dürften sie in grundlegenden Bedürfnissen eher übereinstimmen als entgegengesetzte Konstitutionen.
Zwei Vata-Typen z. B. sind wahrscheinlich ähnlich aktiv, kreativ und luftig veranlagt. Sie dürften daher in der Gestaltung der Freizeit, in den Essgewohnheiten und überhaupt dem ganzen Tagesablauf Übereinstimmungen finden.
Andererseits stimmen zwei Menschen gleichen Typs nicht nur in den angenehmen Eigenschaften überein, sondern auch in den Dispositionen des jeweiligen Typs. Zwei miteinander leben Vata- Menschen werden sich mitunter gegenseitig mit ihrer flatterigen Energie füttern und gelegentlich im Chaos enden. Zwei Kapha-Typen könnten dagegen in gemeinsamer Lethargie versinken. Zwei Pitta-Typen hingegen werden möglicherweise in ständigem Wettbewerb miteinander stehen.
Also doch lieber ein Partner mit entgegengesetzter Konstitution?
„Gegensätze ziehen sich an“ heißt es ja so schön im Volksmund. Außerdem kann z.B. ein Pita-Typ dem Vata-Typ mehr Struktur im Alltag geben, der Vata dem Pitta wiederum mehr spielerische Leichtigkeit. Gibt es aber erst einmal Unstimmigkeiten, werden sich diese beiden Typen schnell gegenseitig hochschaukeln. Der starke Vata-Wind, der dann in das Pitta-Feuer bläst, facht dieses umso mehr an.
Stell dir auch einmal ein Vata/Kapha-Paar vor: Ein hibbeliger Vata-Typ, der ständig etwas neues erleben will auf der einen Seite; auf der der anderen Seite der gesetzte Kapha-Typ, der nichts mehr liebt als Ruhe und Beständigkeit.
Oder ein Vata und ein Pitta-Typ: Der Vata-Typ gibt gerne unkontrolliert Geld aus und tendiert zum Chaos, während der Pitta-Typ wiederum gut kalkuliert und plant.
Man kann sich leicht vorstellen, dass in derartigen Beziehungen Konflikte, oder sagen wir besser Herausforderungen, durch die Gegensätzlichkeit vorprogrammiert sind. Dein Partner wird viele Dinge ganz anders sehen und handhaben als du selbst. Langeweile wird da nicht so schnell aufkommen;=)
Was ist jetzt die Lösung?
Es kommt darauf an, was du dir von einer Beziehung wünschst bzw. wie du das Thema Beziehung siehst. Wenn du nur eine stabile, harmonische Partnerschaft möchtest, dann wähle einen Partner deines Konstitutionstyps. Diese Beziehung wird zwar weniger interessant und aufregend verlaufen, ist aber leichter zu händeln. Beide Personen sind in der Lage sich in den anderen einzufühlen, da sich ihre Bedürfnisse ähneln.
Ist für dich die persönliche Weiterentwicklung in einer Partnerschaft das Wichtigste? Dann wähle einen Partner, der dich herausfordert – also eine entgegengesetzte Konstitution besitzt. Ihr könnt euch dann gegenseitig die Energie geben, die eurer eigenen Prakriti von Natur aus fehlt. Sei dann aber vorgewarnt, dass dein Partner in vielen Bereichen gänzlich anders tickt als du.
Zu beachten ist, dass alle Menschen nach der Lehre des Ayurveda Mischtypen sind. Und jeder Mensch ist ja sowieso einzigartig, und auch jede Beziehung besitzt ihre ganz eigene Dynamik. Deshalb sind meine Ausführungen hier auch etwas überspitzt und klischeehaft.
Dennoch kann ein Blick auf die jeweiligen Konstitutionstypen schon interessant sein, um zu reflektieren, warum es in einer Beziehung hakt.
Der ayurvedische Blick fördert auch das Verständnis für den Partner. Vielleicht ist dir nun klar, warum dein Partner gerade etwas ganz anderes will, als du selbst: Es ist schließlich seine ureigene Natur, seine Prakriti. Er kann quasi nicht anders 😉
Quelle: https://blog.yoga-vidya.de/partner-finden-mit-ayurveda